[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
sms
nummer zwölf. aus einer kleinen party an der
bleilochtalsperre mutierte eins der erfolgreichsten
festivals für elektronische musik. seitens der
veranstalter wurde mal als höchst-marke 30.000
tickets genannt, dennoch hat man das gefühl, dass
die sms jahr für jahr größer wird. auch
wenn die zahl etwas übertrieben sein dürfte,
nennt der mitteldeutsche rundfunk sogar bis zu 75.000
mögliche besucher dieses jahr.
fakt
ist, dass auch dieses jahr der campingplatz bereits am
freitag gut voll war. und fakt ist auch, dass schon seit
jahren eine nicht gerade kleine zahl von besuchern
eigentlich nur noch zum campen herkommen, sprich das
eigentliche "große" programm der sms ganz auslassen
und quasi ihre eigene party starten. insofern ist die
zahl der verkauften tickets garnicht so
aussagekräftig und der mdr könnte sogar recht
haben.
auch
wenn man sich zunehmend etwas breiter aufstellt (grad bei
den headlinern) bleibt das fundament der sms
traditionsgemäß der elektronischen musik
verbunden, vorrangig techno und house, aber auch facetten
wie drum´n bass, breakcore usw. für um die 80
euro gibts weit über 150 dj/acts aus dem
elektroniksektor plus dieses jahr die headliner moby
& massive attack. das geht rein kaufmännisch
erstmal in ordnung.
allerdings
besteht bei diesen großen zahlenspielen die gefahr,
dass die sms zunehmens zu einer masse-anstatt-klasse
veranstaltung wird. ein eindruck, der uns (das review
hier wurde unmittelbar nach dem freitag geschrieben) nach
der ersten nacht auch nicht so ganz aus dem kopf gehen
will. doch stück für stück...
wie zu
erwarten war moby das freitagshighlight für
uns. gemessen in besuchern vor der hauptbühne wurde
er seiner rolle als headliner auch gerecht.
unter
"live: remixed" lief der auftritt, was, jetzt wo ichs
lese auch erklärt, warum die songs
größtenteils in neuem arrangement daherkamen.
teilweise auch mit etwas hard-/goa-trance-hintergrund.
insgesamt sind die songs von moby allerdings so bekannt,
dass das dem wiederkennungswert keinen abbruch tat. die
gesangs- und melodieparts stehen im vordergrund und die
ließ er natürlich größtenteils
unangetastet. daran tut er auch gut, denn genau diese
elemente machen seine songs schließlich wesentlich
mit aus. stücke wie z.b. "i´m feeling so real"
(eines der ältesten gespielten lieder von ihm
heute), die aus ganz einfachen, aber intensiv wirkenden
klavierakkorden bestehen (ravepiano fällt mir da als
stichwort ein - wenn mans langsam abspielt, ists dann
wieder ein "normales" piano...)
unterm
strich sind wir uns sicher alle einig, dass der sound von
moby quasi wie gemacht ist für solche großen
bühnen und auch soundsysteme. so gesehen wars nur
eine frage der zeit, bis er früher oder später
hier in saalburg auftauchen würde! gut so, dass ers
nun endlich getan hat!
vor
moby gabs fettes brot, auf die man sich ja
eigentlich auch immer irgendwie einigen kann
(ähnlich fanta4) und die auch mit dem material ihres
aktuellen albums viel begeisterung einfuhren. witzig war
ihre coverversion von kanye wests kollaboration mit
coldplay sänger chris martin.
abseits
der zwingenden headliner baut sich ja jeder seinen ganz
eigenen festival-terminplan zusammen. von dem versuch,
unbedingt alles und jeden mit- bzw. wahrnehmen zu wollen,
kann ich jedem nur abraten. auch von der erwartung, dass
wir/ich das ja leisten können/sollen, rate ich
ab! ;)
so
konzentrierten wir uns auch auf die sachen, die wir mal
hören wollten bzw. von denen wir wussten, dass sie
gut sind oder beides. auf dem weg dahin oder von dort
weg, bekam man dann auch immer noch einwenig was hier und
da mit. z.b. simian mobile disco, welche sich
(sicher bewusst) unkenntlich machten, extrawelt
(die wir bereits im centrumerfurt
letztes jahr für sehr gut befunden haben - siehe
review 2007), koze (welcher gute tracks
spielte, aber mix-technisch wortwörtlich "nix auf
die reihe kriegte", zumindest nicht die halbe stunde, die
wir mitbekamen), boys noize, sven väth
(siehe auch gasmaschinenzentraleunterwellenborn),
onur özer (siehe auch klangkinogebesee,
airportwürzburg).
gezielt
auf unser interesse stießen digitalism,
welche wir leider verpassten. sie wären "zu
früh" fertig geworden, weswegen wir (kein witz, das
war der o-ton eines netten security manns) einen nicht
bzw. nur leise beschallten main-circus vorfanden. man hat
eine pause eingelegt, bis dann ab 4:30uhr der über
5stündige m_nus-marathon losgehen sollte.
das war
dann aber net so schlimm, denn dadurch blieben wir noch
einwenig und hörten den beginn von troy
pierces liveset. da machte die kleine pause (ob sie
nun gewollt oder ungewollt war...) im main-circus sinn,
denn der sound von troy pierce ging erstmal sehr gediegen
los, was wir sehr gut fanden. langsam steigerte er sich
dann. später sahen wir hier noch den m_nus-chef
richie hawtin, welcher dann bei den für den
maincircus gängigen standards angekommen war in
sachen geschwindigkeit und "technograd". außerdem
waren noch magda und heartthrob
angekündigt.
im hier
auf den bildern abgebildeten cocoon-zelt war die ganze
nacht über sehr großer andrang. so groß,
dass es teilweise schon viel kraft brauchte, um
reinzukommen. was uns z.b. bei dubfire und tobi
neumann nicht gelang. bei ricardo villalobos
gings dann komischerweise, was ggf. daran gelegen
haben könnte, dass wir erst auf ende seines
4stündigen sets aufschlugen. diese zeit reichte
allerdings, um uns zu überzeugen. insbesondere beim
klassiker "age of love" gingen bei allen "die leichter
an" :]
den abschluss im cocoon zelt bestritt chris,
über welchen ich leider keine weiteren informationen
in erfahrung bringen konnte. es bleibt daher unklar, ob
er chris tietjen, chris liebing (ok, der vielleicht
nicht...) oder eben einfach nur "der chris" ist. sein
sound war auf jedenfall ein anderer als der von ricardo
villalobos und auch unabhängig von diesem vergleich
nicht so ganz unser ding.
ganz am
anfang des festival-tages hatten wir noch gezielt das
kollektiv turmstrasse im muna-zelt angesteuert und
dabei noch einwenig was von carina posse & kathy
deluxe mitbekommen. bzgl. des kollektivs haben wir
definitiv lust auf mehr bekommen und werden uns diese bei
gelegenheit nochmal im rahmen eines club-abends zu
gemüte führen.
was
gibts sonst noch zu berichten vom ersten tag? neben den
standards, die sms jedes jahr bietet ist uns eine
neuerung aufgefallen: die strand bar 22. eine
direkt am wasser installierte bar, die richtig schön
flair und etwas ruhe in das sonst so hektische
festival-treiben brachte. da es ingesamt sehr kalt (aber
größtenteils trocken...) in der nacht war, kam
es auch besonders gut, dass man dort auch ein lagerfeuer
zum aufwärmen fand.
... und
natürlich gabs auch hier etwas musikalische
untermalung, mit überwiegend jenaer djs. das
programm konnte sich dabei durchaus sehen lassen, nicht
nur weil es nahezu nonstop das ganze wochenende ging,
sondern weil auch so namen wie toni rios,
johannes moses, sören (von den
wighnomys...) uvm. mehr dabei waren. heute gehört
haben wir dort z.b. thomas fröhlich (der
bruder von christian fröhlich), colin &
stylo sowie andere.
gut,
erster tag. feedbacks & fazits ziehen wir dann
morgen. auch zu unserem eindruck "klasse-statt-masse"
werden wir dann nochma stellung nehmen.