[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
impressions,
picked from our archive
als
erster gibt uns der rob seine eindrücke.
besten dank für die mühe! bittesehr:
"...
Ich möchte an dieser Stelle hauptsächlich meine
Eindrücke zum musikalischen Programm beisteuern, da
die Umgebung, die Idee, die Gäste, die Crew und die
gesamte Herzlichkeit des Festivals über alle Zweifel
erhaben sind.
[anm.d.red.:
... sowie ausreichend im obigen auszug aus unserem
archive ersichtlich sind!]
Mit
dem Pampa Label aus Hamburg um Dj Koze ging es dieses
Jahr in die dritte Runde der Labelshowcases.
Axel Boman machte im großen
Zelt den Anfang und wusste mit einem für mich
"Happy-Tech-House-Set" ordentlich zu überzeugen.
Meinen
persönlichen Geschmack befriedigte allerdings
Steffen Bennemann, der parallel die
OpenAir-Bühne eröffnete, mehr, indem er viele
nicht ganz so offensichtliche "Eingroover" spielte. Nach
Axel Boman übernahm Ada das
Geschehen im Zelt. Und sie machte dies sehr gut und
heizte die Stimmung mit ihren zahlreichen Hits und ihrem
intensiven Geschraube und Verzerre an den Geräten
ordentlich an.
Nach
ihr übernahmen Dj Koze selbst,
die Vögel und zum Abschluss
Robag Whrume. Leider stieg die
Anlage bei deren Sets teilweise komplett aus. Die
Bässe waren komplett verschwunden und die
Höhen/Mitten wurden komplett aufgedreht, um
überhaupt noch eine Grundlautstärke zu
gewährleisten. Sehr schade. Beim Liveset von die
Vögel funktionierte die Anlage dann wieder ganz gut,
allerdings hat mir deren Auftritt nicht besonders gut
gefallen. Sie entwickeln sich für mein Empfinden zu
einem Act der Kategorie "Kirmestechno". Was bei der
Fusion 2010 für mich noch neu und originell war,
konnte mich 2012 nicht mehr überzeugen. Allerdings
wurden die Vögel von den meisten anderen Leuten
ausgiebig gefeiert und sogar mit Pogo in den ersten
Reihen bedacht.
Zur
gleichen Zeit ging es auf der OpenAir-Bühne eher
bedächtig und soundexperimentell zu. Für die
meisten zu sehr. Daher war die Bühne in der ersten
Nacht recht spärlich besucht.
Dorian
Concept war aus meiner Sicht die positive
Ausnahme und hat mich noch recht gut angesprochen. Erst
Ben Ufo und danach vor allem
Tama Sumo (da konnte man sich ein
Bild machen, warum in der Panorama Bar die
Klubnächte bis in den Montagmorgen gehen) holten die
Kohlen wieder mächtig aus dem Feuer und rundeten die
erste Nacht sehr schön ab. Keine Effekthascherei.
Einfach nur schöne Musik ohne künstliche
Pausen, mit viel Herz und Groove.
Die
beiden nachmittäglichen Sets vom Leipziger
Phillip Matalla und dem Hamburger
Paul Gregor haben perfekt zum
wunderschönen Wetter und zur tollen entspannten
Stimmung unter den Gästen gepasst. Slow-House mit
sehr starkem Kopfnicker-Faktor. 6h voller
Grinsebackengesichter.
In
den Abend begleiteten ein sehr toller
Portable mit seinem druckvollen
Housebeat-Liveset und dieser tollen dunklen
Männerstimme und ein unwiderstehlicher Carsten Meyer
alias Erobique. Er war aus meiner
Sicht einer der wenigen Momente, die zu kollektiven
Jubelstürmen und Freudenschreien geführt haben
(im Vergleich zu 2011 gab es dort mit Âme, Dixon,
Prosumer, Bennemann & Onetake aus meiner Sicht
wesentlich mehr Gänsehautmomente). Ganz großes
musikalisches Kino, abseits vom gewohnten "Four to the
Floor-Prinzip" was der gesellige Typ aus Hamburg
darbot.
Manamana
vom Kann-Label aus Leipzig leiteten nach ihm die zweite
Nacht ein. Ihr Set war sehr harmonisch, deep groovend und
hat die Leute perfekt auf die bevorstehenden
druckvolleren Sachen vorbereitet. Denn
Margot,
Sandrien vom Trouw aus Amsterdam
sowie Henrik Schwarz haben dann
mächtig Gas gegeben und den Leuten
sprichwörtlich einen auf den Deckel gegeben.
Herausheben möchte ich dabei Sandrien. Ihr Sound war
sehr treibend und homogen. Industriehallentechno mit
einer Note Soul wie er auf vielen Labeln aus dem Umfeld
von Clone, Delsin und Rush Hour aus den Niederlanden zu
finden ist.
Zu
der Band-Stage im großen Zelt in der zweiten Nacht,
sowie zu den Dj-Sets von Petar
Dundov, Ata und
HW Rhapsody kann ich nicht mehr im
einzelnen Stellung nehmen, da auch bei mir einige
Verschleißerscheinungen bzw. Erinnerungslücken
zu beobachten waren.
Das
musikalische Fazit fällt aus meiner Sicht insgesamt
gemischt aus. 2012 wurden viele neue Akzente gesetzt,
sowie mit der Gestaltung des Timetables viel Neues
versucht. Einige Veränderungen und Neuerungen haben
aus meiner Sicht ihre Wirkungen nicht verfehlt, jedoch
blieben die ganz vielen Gänsehautmomente dieses Jahr
leider aus. Aber vielleicht ist dies auch eine normale
Entwicklung. Nach der nahezu perfekten Nachtdigital 2011
mit unglaublich vielen, durch Euphorie geladenen,
Augenblicken, ging es 2012 für mich und viele andere
etwas bedachter zu.
Ich
freue mich aber dennoch auf das nächste Jahr bei
diesem besten Festival seiner Art.
..."