[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
tag
eins der melt-experience 2008. noch größer,
noch atemberaubender. allerdings auch noch anstrengender,
denn es hatte das schlechteste wetter seit 2002 (seht
selbst bei den links oben melt 02). hats im vorjahr - von
dem "kleinen" sturm zu beginn des maximo parks auftritts
mal abgesehen - ziemlich genau zum festivalbeginn sonne
satt gegeben, wars dieses jahr eher umgekehrt.
ziemlich
pünktlich zum einlass-höhepunkt hats erstmal so
richtig schön "geschifft". konnte ja keiner ahnen...
nunja, im vorfeld angesagt war es schon, aber alle - uns
inklusive - hatten eben gehofft, dass es nicht ganz so
schlimm werden würde.
an der
stelle setzen wir erstmal einen kritikpunkt ans
diesjährige melt-festival: die logistik. gleich an
mehreren stellen. am schlimmsten an den ticket-schaltern,
bei denen man seine vvk-tickets gegen bändchen
eintauschen musste. für tausende von besuchern ca.
10 leute hinzusetzen, ist einfach ein bißchen zu
wenig. das führte auf grund des einsetzenden regens
zu bürgerkriegsähnlichen szenen in dem
dafür vorgesehenen zelt. zwar kann keiner was
fürs wetter, aber als professioneller open-air
veranstalter muss man sich einfach besser
aufstellen.
des
weiteren gab es auf dem festival-gelände
ungünstig gelegte engpässe. um z.b. den
melt-klub zu erreichen, musste man einen 2m breiten weg
entlang laufen, der mit dixie-klos randbepflastert war.
da sich der melt-klub als einer der mit interessantesten
stages erwies, mussten durch diese klo-meile auch mal
eben tausend leute - rein- und raus.
man
könnte jetzt noch den hauptkritikpunkt ans wetter
verteilen, aber das wär unangebracht. denn zum einen
können das nur die wenigstens beeinflussen (und
selbst die, die behaupten es zu können, gelten
üblicherweise eher als "windig") und zum anderen
gehört diese komponente zu einem openair dazu. das
einswerden mit der natur, die verbindung mit dem urtrieb,
das kompromisslose ausliefern des selbst an eine
höhere ordnung und jede menge dreckige
schuhe.
so
arrangierte sich jeder selbst auf seine eigene weise mit
den umständen. ob nun kreativ-improvisiert,
outdoor-professionell oder einfach nur herrlich
lächerlich-peinlich, es war alles dabei (siehe
"menschen, tiere, sensationen").
immerhin
regnete es nicht durchgängig. im grunde war es mit
einem kräftigen schauer und einzelnen leichten
niederschlägen im laufe der nacht auch schon getan.
wie bereits im jahr zuvor bei sonnemondsterne
(review
2007),
war der gummistiefel der heimliche king of the
stage.
auch an
uns ging das wetter nicht ganz spurlos vorrüber. es
kostete kraft und energie, verbrauchte aber vor allen
dingen unheimlich viel zeit zwischen den stationen auto,
ticket-stand und festivalgelände. das führte
leider dazu, dass wir einen gut-teil der interessanten
bands/djs vom freitag ganz klassisch
verpassten.
somit
also keine fotos, lightspeed champions,
blood red shoes, adam green, dune,
late of the pier, the teenagers,
klee, markus kavka, tobias thomas,
burger/voigt, supermayer, ladyhawke,
turbostaat, blackmail, the
(international) noice conspiracy, does it offend
you, yeah?, philipp maiburg, caspa,
commix, storm...
das
hört sich jetzt nach dem halben festivaltag an...
ist es auch im prinzip, was wir/ich sehr bedauern. aber
kommen wir doch zu dem, was wir erlebt haben. denn wenn
man einen auftritt so richtig wahrnehmen möchte,
kann man ohnehin nicht auf allen 5 stages gleichzeitig
sein. dazu kommen - mal aus fotografensicht gesprochen -
noch die jeweilgen zeitpläne der fotogräben,
die auf den großen bühnen üblicherweise
nur die ersten 10min offen sind, danach ist "eigentlich"
kamera-verbot.
erlebt
haben wir dennoch erneut eine wahnsinnig schöne
location - allem regen und widerlichkeiten zum
trotz.
darüber
hinaus haben nicht nur wir uns verspätet, sondern
auch der ein oder andere künstler. so bekamen wir
die chance, doch noch etwas von kate nash
mitzukriegen.
auch
bei zoot woman haben wir kurz reinhören
können.
bewusst
wahrgenommen haben wir jedoch dann erst gui
boratto, ab hier war auch für uns alles drum
herum egal. wir ihr auf den nachfolgenden bildern seht,
ging das nicht nur uns so.
somit
haben wir den letzten vertreter der kleinen kompakt-runde
noch mitbekommen, bevors auf dem stage hier (big wheel
stage) mit der bpitch control herrschaft weiterging.
eröffnet von modeselektor (waren ja bereits
in berlin vergangene woche als vorband große klasse
- review
08.07.2008),
gefolgt von der chefin ellen allien, unterbrochen
von tomas andersson, sascha funke und dann
abschließend bis zum süßen ende erneut
ellen allien.
wie ihr
seht, haben wir den big wheel stage relativ oft (bis in
die frühen morgenstunden) besucht. ganz allgemein
war der floor hier auch der durchweg elektronischste und
somit genau unser ding, klar.
daneben
gabs aber auch andere interessante stages. nicht minder
elektronisch z.b. der gemini stage, welcher neben der
hauptbühne der größte floor und neben dem
melt-klub der einzig überdachte (weil im zelt)
war.
vertont
u.a. von miss kittin & the hacker, bei denen
sich die lineup-verschiebung zu unseren ungunsten
auswirkte, aber auch booka shade, die frenetisch
gefeiert wurden.
mit
einem fast schon trancig angehauchten liveset (siehe:
mann am drum-kit) hielten sie das (überwiegend
internationale und passenderweise auch englische...)
publikum gut bei laune.
noch
mehr laune gabs bei alter ego, die den platz im
zeitplan von miss kittin füllten.
vor
allem bei deren alltime-hit "rocker" gingen bei allen die
pferde durch (siehe z.b. auch unser besuch im
airport/würzburg
vor kurzem).
später
gabs noch m.a.n.d.y., noch so ein deutsches team
an djs/producern, die zur zeit europa-/weltweit in aller
munde sind. würde mal sagen, dass wir bei
hypothetischen internationalen elektronisch olympischen
spielen, ziemlich vorne dabei wären...
und
irgendwann zwischendrin hat auch miss kittin mit
ihrem hacker ihren gig nachgeholt. dem vernehmen
nach war auch das nicht schlecht.
obs am
wetter lag oder an der stimmung weiß ich nicht,
aber die hauptbühne haben wir heute fast außen
vor gelassen bzw. immer nur mal gestreift. deus
und editors waren im vorbeigehen cool,
robyn haben wir nicht gesehen/gehört. bzgl.
den editors und der dem sänger nachgesagten
stimmlichen verwandschaft zu joy divisions ian curtis,
gabs übrigens auch eine foto-ausstellung in der
sogenannten orangerie, in der auch ein restaurant
untergebracht war. an der stelle - etwas
zusammenhangslos, ich weiss - der hinweis und die
empfehlung: dvd "control" - das leben von ian curtis
und damit das schicksal der band joy division...
back to
the programm. sehr gerne hätten wir uns die bands im
melt-klub angeschaut, doch wie schon oben geschrieben,
war der sogut wie nicht einnehmbar.
wie
bereits im vorjahr unterhielt red bull mit seiner
gleichnamigen academy auch einen floor. der war letztes
jahr eher ein rand-thema, dieses jahr allerdings krachte
es dort das ganze wochenende lang gewaltig. heute, am
freitag, ganz im zeichen von drum´n bass sowie
dubstep und damit vom energielevel her absolut
gleichwertig mit den anderen stages. es flogen arme,
beine, fetzen, sonstige.
den
soundtrack dazu spielten ab 2uhr goldie, der nach
einer mittelgroßen pause nun wieder derartig "da"
ist sowie bis zum schluss dann skream (davor die
oben bereits erwähnten verpassten storm,
commix, caspa und philipp maiburg).
das ganze natürlich auch mc-technisch gut
unterstützt mit lowqui, glacius und
kemo.
mit
goldie gabs also einen der begründer des genres
drum´n bass und mit dem blutjungen skream einen
vertreter (und ebenfalls mitbegründer, nur eben hald
von dubstep) der topaktuellen jüngeren generation.
ob skream es dann so lustig fand, dass goldie sehr
angeheitert später selbst die rolle als mc
übernahm und immer mal wieder in die platten des
jungen skream "langte", weiss ich nicht. fakt ist jedoch,
dass er und die gesamte crowd vor ort sehr viel spass
hatten.
auch
und grade in sachen optik und soundanlage machte der
(sicher üppig gesponserte) redbull-floor eine sehr
gute figur.
ihr
seht also, selbst wenn man die eine hälfte des
abends nahezu komplett verpasst, bleibt immernoch jede
menge übrig. mittlerweile wars dann auch morgen und
die nicht gedopten lebensgeister schienen sich langsam
aber sicher auf die bettruhe vorzubereiten.
lediglich
zum auftritt von gus gus auf der hauptbühne
ließen sie sich noch mal blicken.
das
einstige hydra-köpfige kollektiv aus island hat sich
auf einen kleinen kern (der u.a. aus president bongo
besteht, siehe z.b. unser review
in jena
2006, wo er dj-mäßig unterwegs war)
runtergeschrumpft. wächst aber aktuell wieder an,
denn heute waren 3 tänzerinnen, 1 sänger und 1
sängerin am start. es geht also durchaus wieder in
richtung 10 köpfe und mehr. auch musikalisch stellte
sich das aktuelle schaffenswerk als überraschend
frisch und gut heraus. gerade jetzt, da die sonne
aufging, war das scheinbar genau das, was alle zu
brauchen schienen.
... und
so neigte sich tag 1 dem ende zu. netterweise spendierte
"the allmighty" all denen, die bis hierher ausgeharrt
haben, einen bilderbuch-haften sonnenaufgang und somit
zur abwechslung mal schönes wetter.
ob sich
das hielt, erfahrt ihr dann im zweiten und dritten
teil!