[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
impressions
from the past. taken from the szenemag archive...
*click*
allen
widrigen (was mit widrig gemeint ist, erfahrt ihr im
laufe des reviews bzw. der bilder) umständen zum
trotz, riskierte christian leib & gesundheit,
um euch auch von der sonnemondsterne 14 seine
eindrücke zu schildern. dazu riskierte der
andy noch seine mordsteure fotoausrüstung und
zusammen ergibt das ein perfektes review... viel spass
dabei!
"...
Sonne, Mond, (Und) Sterne. Mit Wissen um den Standort,
versprüht der Titel einen Hauch von
Lagerfeuer-Romantik, weist auf die Bedeutung natureller
Rahmenbedingungen für das "SMS-Festival" hin. Die
Sonne, der Mond, die Sterne,
hm, hört sich ja
alles wunderbar semantisch positiv an! Schweift man nun
die Blicke auf die Austragungen des Festivals der letzten
Jahre, insbesondere auf die "Gaben" Petrus, so muss man
einfach feststellen: Der Titel scheint mittlerweile alles
andere als passend gewählt!
"Regen,
Matsch, (Und) Kälte" triffts da wohl eher. Dass
August nicht gerade der Monat mit den stabilsten
Wetterverhältnissen ist, dürfte mittlerweile
klar sein. Doch es gehört schon ein Quäntchen
Pech dazu, wenn es das big, bigger, SMS - Festival fast
schon im Jahresryhtmus dem Zorn des Wettergottes
ausgesetzt ist. Das "Blauer See"- Venue in Ratingen kann
ein Lied davon singen, bzw. den Regentanz raven
Von
unserer Seite aus ein Quäntchen
Trost!
Nun
gut, ein echter "Raver" weiß natürlich wie er
sich kleidungstechnisch zu rüsten hat! Man lernt
schließlich dazu. So machten wir uns Freitags auf
nach Saalburg an der Bleilochthalsperre. Ein idyllisches
Dörfchen, was eben einmal im Jahr in Ausnahmezustand
gerät. Ich frage mich jetzt gerade: Nehmen die
Einheimischen just in diesem Zeitraum alle Urlaub oder
bleiben sie standhaft und trotzen dem "Booom, Boooom,
Boooooooom
"?.
Um
es vorwegzunehmen: SMS ist diesmal alles andere als
glücklich für mich verlaufen. Die Freitag Nacht
noch "durchkämpfend", kapitulierte mein Körper
- und Geist!!! - gen Samstag morgen. Die 2. Nacht musste
zwangsläufig der eigenen Regeneration - aufgrund
Krankheit - weichen, und mit Bedauern musste ich am Tag
darauf von Freunden erfahren, was ich denn alles verpasst
habe. Nichts desto trotz versuche ich für das Review
der 2. Nacht das "Gehörte"
wiederzugeben.
FREITAG:
Am
frühen Abend auf dem Festivalgelände
angekommen, ließen sich noch weite Teile des Areals
im letzten Tageslicht einsehen. Augenscheinlich
vergrößert der Zirkus alljährlich nicht
nur die Besucherzahlen und LineUp´s, kongruent dazu
wachsen auch die entsprechenden "Bühnen und
Vorhänge", einschl. Technik. Mit noch "tiefen
Einschnitten" vom vergangenen Wochenende
(nachtdigital)
bedurfte das Durchschreiten des Geländes etwas
Gewöhnung!
und das Obwohl ich doch "schon" zweimal SMS mitgemacht
hatte. Wie sich Sichtweisen und Gemüter doch
ändern können - erstaunlich. Doch zurück
zum Geschehen: Den Anfang aller machte
"Kratzer" im größten
Zelt, genannt "Main Circus". Schon um kurz nach 18:00 Uhr
schepperte der Beat was das Zeug hält, und Kratzer
machte seinem Namen alle Ehre.
Mit
der Stilrichtung "Schranz" - ja, ab und an kann
man´s auch mal hören
- ging es weiter,
und "Hanson & Schrempf" betraten
die Bühne. Ich kann weder beurteilen, ob die Musik
gut oder schlecht war, noch ob das Publikum entsprechend
"abgeschranzt" hat. Grund: Ich hab 0 Erfahrung in dieser
Sache, kann somit keine Vergleiche ziehn und kann mich
folglich nur auf meine subjektive Wahrnehmung berufen.
Und die hat hier an dieser Stelle keinen zu
interessieren.
Die
Fakten indes dürfen nicht unerwähnt bleiben:
Gebrochen volles Zelt; gute Stimmung, gute
Bühnentechnik usw
Generell dürften die
Zelte in dieser Nacht aufgrund des anhaltenden Regens
besonders gut gefüllt sein. Carl
Cox schloss die Reihe der
"Hardtechno"-Protagonisten ab und fuhr mit der Dampfwalze
im weiten Raum vor- und zurück - wie ein Freund
treffend beschrieb. Das gewohnte, bekannte Bild
halt
Es
war öfters zu beobachten, dass lange
Besucherschlangen die Eingänge von Zelten
säumten. Also besonders auffällig weite
Schlangen. Vermutlich resultierend aus strengeren
Sicherheitsbestimmungen, diese wiederrum hervorgehend aus
jüngsten Geschehnissen im Ruhrpott.
Themawechsel.
Boys
Noise brachte im Anschluss den Main Circus mit
"Nu Rave" - Sound zum Beben. An dieser Stelle möchte
ich etwas über die Lichtinstallationen und Technik
loswerden: Unverkennbar war die enorme Aufrüstung an
lichttechnischen Installationen in den Zelten verglichen
mit den Jahren zuvor. Besonders das Cocoon Zelt
glänzte in den typischen Cocoonfarben-, strukturen
und motiven. Das Muna-Zelt stand da noch am
nüchternsten da.
Der
Main Circus glich einem "Arena"-Floor, "Empire"-Floor,
usw einer Mayday, so stark konnte ein
Blitzlichtgewitter durch das Volumen fegen. Der Vergleich
für "Hochphasen" an Lichtkunst trifft es mit
Kampfzenen in Star-Wars-Episoden wohl ganz gut. Ebenso
konnte man entsprechend die Waffen einfahrn für
speziellere Acts, wie z.B.
Moderat.
Nach
Pausen auf dem Zeltplatz - die gehören
schließlich zum Festivalvergnügen dazu - zog
es uns um kurz nach 3 Uhr frühs zur Mainstage. Ein
Pionier des Minimal-Techno, Richie Hawtin aka
Plastikman, bot eine weitere Show seiner
Plastikman-Welttournee. Ich kam heuer schon in Genuss
dieser, auf der Timewarp in Mannheim (und, muss man
sagen, weitaus besseren Rahmenbedingungen für solch
eine Aufführung dort).
Um
es kurz zu machen: Hawtin spielte faktisch nur die
Hälfte seiner Zeit, bis die Technik nicht mehr
mitmachte. Der Regen setzte ihr zu sehr zu. Die Situation
ist bezeichnend für die chaotischen Bedingungen:
Schlamm so weit der Stiefel reicht, Regen so stark wie
ein
Stier (ein Wortspiel
), und Kälte
sondersgleichen. Sonne, Mond UND Sterne?? - Bei weitem
nicht in Sicht! Natürlich konnten einige Menschen
diese Gegebenheiten überspielen, jedoch wag ich zu
bezweifeln, dass nüchterne Personen in dieser Nacht
Spaß gehabt hatten - wohlgemerkt Open
Air!
[anm.d.red.:
der rest des freitags bleibt (noch) unkommentiert.
dafür gibts hervorragende pics!]
blackrose
faithless
ach hier, doch ein paar kommentierungen:
"Faithless: für die jüngeren quasi
unbekannt; versuchten durch musikalische Andeutungen in
Richtung Insomnia die Stimmung an sich zu
reisen."
felix
kröcher
rush
underworld
Für
uns war die Nacht beendet, später auch die gesamte
SMS.
Was
bleibt? Verhältnismäßig wenig. Zumindest
für mich. Für alle 59999 Anderen? Aufgrund der
Größenordnung des Festivals und der damit
verbundenen Komplexität des "Resümee-Ziehens"
kann man dazu wenig sagen. Noch dazu wenn wie ich eine
Nacht dort war.
Fakt
ist:
-
Das SMS-Festival orientiert sich von Jahr zu Jahr an
einer immer breiteren Masse. Gut oder schlecht?
-
Das Line-Up wird immer bunter gemischt und entfernt sich
zunehmend vom reinen "Rave".
-
Alles wird noch größer, noch bunter, noch
lauter
noch TEURER - dem Trend nach zu urteilen
dürfte im nächsten Jahr der Eintrittspreis die
100€-Grenze knacken. Muss das sein?
Dicke
Fragezeichen. Und darauf kann es an dieser stelle keine
Antworten geben, denn vieles ist Ansichtssache und eine
Frage der Auslegung. Zumindest kann man drüber
nachdenken. Topic closed.
"Bilder
sagen mer als 1000 Worte" - viel
Spaß:
..."